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Emanzipation: Chance oder Hindernis?

Bereits vor mehr als 20 Jahren wurde in einem bemerkenswerten Buch geschrieben, dass die Emanzipation der Frau die Partnersuche nachhaltig verändern würde oder bereits verändert hätte. Drenk und Drenk schrieben 1985: „Die Emanzipation der Frau im Beruf und in der Politik steckt noch immer in den Anfängen … in Bezug auf Partnerschaft und Sexualität hat die Emanzipation speziell der jungen Frauen jedoch große Fortschritte gemacht. Für viele konservativ erzogene Männer bedeutet dies eine starke Frustration und den Zwang zum Umdenken“. Die Generation, für die dies geschrieben wurde, ist heute zwischen 45 und 55 Jahre alt, aber mittlerweile ist der zweite Schub der Emanzipation angekommen, der sich als viel schwerwiegender für die Männerwelt erwies: Starke, selbstbewusste und finanziell unabhängige Frauen zwingen die Männer abermals zum Umdenken – aber nicht nur das. Auch Frauen lernen, wie kompliziert es sein kann, die eigene Macht, das Vermögen und die soziale Position zu verteidigen und dabei auch noch Zeit für die Partnerwahl zu finden.

Seit den 1980er Jahren hat eine kulturelle Umverteilung der Macht der Frauen zugenommen – überwiegend durch Bildung und wirtschaftlichen Erfolg. Die Vorteile liegen auf der Hand, die Nachteile werden aber nur unter der Hand geflüstert: Die traditionelle Methode, „hinaufzuheiraten“ ist damit vielen Frauen versperrt – wo nichts mehr ist, da kann man auch nichts mehr holen. Zudem fällt es immer mehr Frauen schwer, den Wert der Beziehung in der Skala der Bedürfnisse einzuordnen, was sich vor allem in der oft beklagten „Anspruchshaltung“ zeigt. Frau „ist heute wer“, und alle, die „etwas sind“, wollen immer nur „das Beste“ – so könnte man vereinfacht sagen.

Aufgrund der Erfahrung mit Veränderungen kann angenommen werden, dass sich diese Haltung in einigen Jahren wieder reduziert und auch erfolgreiche Frauen dann eher bereit sind, Kompromisse bei der Partnerwahl einzugehen – bereits heute zeigt sich in den USA ein Trend, „hinunterzuheiraten“ – oder ohne ständigen Partner mit wechselnden Liebhabern zu leben.

Die Chancen der Emanzipation sind alle längst genutzt, und viele Männer wissen inzwischen zu schätzen, wie viel bessere das Leben mit selbstbewussten, erfolgreichen Frauen sein kann als die alte „Hausfrauenehe“ einer ebenso langweiligen wie gelangweilten Ehefrau. Die Risiken liegen vor allem darin, dass Frauen die eigenen sogenannten „Ansprüche“ höher bewerten als die Partnerschaft als solche und damit möglicherweise versagen. Mit anderen Worten: Sie leben solange mit Wunschvorstellungen, bis es für sie zu spät ist, einen wirklich geeigneten Partner zu finden: Da haben die Geschlechtsgenossinnen längst zugegriffen, die weniger „lecker“ waren. Manche Dinge ändern sich eben nie.

Zitat: Drenk und Drenk „Aktive Partnersuche per Inserat“, Reinbeck 1985
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