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Diese Woche (13) in Dating: Pressegewäsch

Ich weiß nicht, wer die „Nachricht der Woche“ in die Welt gesetzt hat: „Das iPhone erobert das Dating“ oder „Das Dating erobert das iPhone“ oder wie sich dieser Blödsinn hin- und herliest. Wenn US-Singlebörsen-Marktführer Match.com etwas Neues ausprobiert, bedeutet dies noch lange nicht, dass jetzt das Dating revolutioniert wird. Aber selbstverständlich wird diese Meldung gleich ausgeschlachtet, ein Milliardenmarkt wird in Aussicht gestellt – da funkeln mal wieder die Dollarscheine in Glücksritteraugen. Die Meldung ist gleich mehrfach Tinnef: Erstens wird nicht das Dating revolutioniert, denn das bisher bekannte Kommunikationsmittel erscheint nun nur auf einer kleineren Bildfläche, und zweitens ist das iPhone nur peripher betroffen: Es geht nämlich um die Ortung von Personen – und um sonst gar nichts. Es geht, schlicht gesagt, darum, dass die Menschen die Freiheit, sich unerkannt zu bewegen, wo sie wollen, zugunsten eines Marketingtricks aufgeben. Warum sie darüber jubeln und ein neues Zeitalter preisen? Fragen sie doch die Redakteure, die diesen Mist schreiben.

Auch die Wissenschaftsredaktionen der Zeitungen lassen die Liebe nicht in Ruhe und suchen sich aus wirklichen und vermeintlichen Forschungsergebnissen das heraus, was sie gerne hätten: Zum Beispiel, dass Blitz-Flirts mehr über eine Person verraten als sorgfältiges Kennenlernen. Ich will hier gar nicht schon wieder sagen, dass eine wirklich renommierte US-Amerikanerin seit Monaten damit zitiert wird, es gäbe nur vier Dating-Charaktere und dass dies von Hormonen ableitbar sei. Kein Mensch in der Presse kam bisher auf die Idee, dass dies ein PR-Gag sein könnte, um ihre Bücher und den Partnertest einer namhaften amerikanischen Singlebörse zu vermarkten.

Neues von den Single-Börsen? Ja, ja. Bitte haben Sie Verständnis dafür, liebe Single-Börsen (und dergleichen) wenn ich nicht jeden dritten Aufguss längst bekannter und bereits bezweifelter Umfragen neu bringe. Aber etwas Neues gab es doch: Es wird häufiger bezweifelt, ob freie Dating Seiten die gegenwärtige Wirtschaftskrise überwinden, die für sie vor allem eine Werbekrise ist. Kooperationen? Viagra Werbung? Schon jetzt sieht es auf manchen freien Datingseiten eher aus wie auf einem Minenfeld als auf einer Datingseite. Übrigens gilt das Gleiche für Web 2.0 – das Geld liegt nicht auf der Straße, schon gar nicht, wenn man solche Seiten nur konsumiert und nichts bezahlt.

Neues aus der Schweiz – auch dort wird, wie in Deutschland, fusioniert. Die Schweiz hat es schwer, weil man so gut wie vier Sprachen spricht – und die Deutschschweiz ist der Marktbeherrscher der Datingdienste. Nun will man auch an die frankofonen und italienisch sprechenden Schweizer – und auch in die Grenzgebiete, falls man „dort wohnhaft ist“, wie es in einer der typischen betulichen Meldungen aus der Schweiz heißt.

Gar nicht zufrieden war übrigens ein Schweizer, der bei einer Seitensprungagentur mit „Friedhofsadressen“ abgespeist wurde, als Damen, deren E-Mail-Adresse gar nicht mehr existiert. Merkwürdigerweise hat die Presse dies Thema nicht aufgegriffen – außer der kostenlosen Zeitung „20 Minuten“, die sich darüber sehr verwundert gezeigt hat.

Übrigens: Wussten Sie, was Sexting ist?

Soweit die Woche in Dating. Bleiben Sie uns treu, und sagen Sie weiter, wo wirklich interessante und zutreffende Informationen über das Dating zu finden sind: bei Liebepur.

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   (6. März 2009)