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Die Woche: die Ungeküssten, die Teuren und die Verblödeten

Die Temperaturen werden heute in meinem Wohnort bei etwa 33 Grad liegen – falls die Voraussage stimmt. Mensch und Hund japsen, wobei der Hund schlauer ist und sich auf den Boden legt und pennt.

Soweit zur Ausgangslage.

Ich begann die Woche mit „Dem Gefühl, Gefühle zu haben“. Der Artikel handelt davon, wie leicht es ist, sich selbst Gefühle einzureden – und von der Tatsache, sie später kaum von echten Gefühlen unterscheiden zu können.

Kein gutes Haar lasse ich diese Woche an den Journalistinnen der Frauenzeitschriften. Leider gibt es keinen „Ehrenpreis“ für die systematische Verblödung junger Leserinnen mit sogenannten „Datingtrends“. Offenbar haben die Damen ihre Daumen längst leergesaugt, und sie versuchen nun, am großen Zeh weiterzulutschen, um Themen zu erzeugen.

Ungeküsste Frauen damals – ungeküsste Männer heute?

Echte Frauen – also solche, die statt des Handys ein Gehirn zum Einschalten haben – sind heute in einer Weise emanzipiert, die eine Frau vor 100 Jahren als Utopie angesehen hätte. Das ist gut und richtig, aber es es ruft eine große Anzahl von Männern auf den Plan, denen dies missfällt. Vor allem angeblich oder tatsächlich „Ungeküsste“, also „männliche Jungfrauen“ bezichtigen die Frauen pauschal, an ihrem Schicksal „schuld“ zu sein. Wenngleich mich das an das permanente Gejammer in einem bekannten frauenaffinen Blog erinnert – es ist Bullshit. Eine ausführliche Analyse zu den Ungeküssten finden Sie auch in der Liebeszeitung.

Online-Dating könnte sich besser darstellen – tut es aber nicht

Die Online-Dating-Branche macht mir derzeit wenig Freude. Sie besteht aus einem Teil, über die man gar nicht sprechen sollte: Sex-Dating, oder besser: Etwas zu versprechen, was man von vornherein gar nicht halten will, und dies noch in die AGB hineinschreibt, um es rechtlich abzusichern. Und sie besteht aus einem anderen Teil, in dem täglich neue Illusionen erzeugt werden: in Apps. Aber da ist noch ein dritter Teil: Online-Partnervermittler. Sie tun in letzter Zeit – vermutlich unbewusst – sehr viel, um negative Schlagzeilen zu bekommen. In der Schweiz ist es gerade geschehen – sowohl SRF wie auch Tagespresse berichteten über einen schwelenden juristischen Konflikt, der große Kreise zieht.

Gibt es eine Zukunft für die heutigen Formen von Online-Dating?

Gut – diesmal habe ich mich entschlossen, ein bisschen Orakel beim Online-Dating zu spielen. Interessant ist ja, dass sich die Idee sogenannter „Online-Partervermittlungen“im Grunde überlebt hat. Sogar ein ultrakonservatives Unternehmen in den USA, sozusagen die Ideengeberin aller Online-Partervermittler, sucht seit Jahren nach neuen Konzeptionen, ohne sie wirklich zu finden. Und alle Nachahmer, Wettbewerber und regional bedeutsamen Unternehmen halten sich inzwischen an den verkrusteten Strukturen fest – und sie sind richtig teuer geworden. Wer „Märkte“ kennt, weiß, wie lange das gut geht: solange bis jemand eine neue, geniale Idee hat, die preiswerter, effizienter, qualitativ überzeugender und glaubwürdiger ist. Ein typisches Beispiel sind die deutschen 35mm-Kamera-Hersteller, die innerhalb kürzester Zeit nahezu ihren gesamten Markt an die Japaner verloren haben. Vorläufig können die Unternehmer allerdings beruhigt sein: Heute kann ein Online-Dating-Unternehemn nur noch mit gigantischen Summen gegründet werden, weil der Löwenanteil in die Werbung geht – und wirklich neue Konzepte sind nicht einmal mit Teleskopen zu entdecken. Kein Wunder, dass es kaum noch Wettbewerb in diesem Segment gibt.

Wer jemals gedacht hätte, die „neuen Apps“ seien die Weiterentwicklung von Online-Dating, sieht sich getäuscht: Da wurde nur der Markt der Eitelkeiten wieder neu aufgelegt. Und das heißt für den Konsumenten: Friss die monströsen Kosten und die schlechten Bedingungen der Online-Partner-Vermittler, oder bleib allein.

Tja – schlechte Aussichten für Sparfüchse und Menschen, die nicht gerade auf Rosen gebettet sind.

Übrigens bin ich nach wie vor ein glühender Befürworter des Online-Datings. Aber ich bin – wie könnte es anders sein – auf der Seite der Partnersuchenden, nicht auf der Seite der Manager.

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