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Mehrere Lebensphasen – unterschiedliche Partner?

Mehrere Lebensphasen – unterschiedliche Partner? Erstrebenswert ist es nicht, aber leider manchmal unumgänglich

Gerade habe ich ein Paar gesehen, dass die Gnadenhochzeit feiert. Ökonomisch und sozial gesehen ist eine langjährige, stabile Ehe der beste Garant für ein erfülltes und weitgehend sorgenfreies Leben. Es darf gerne etwas ruhiger verlaufen als das Leben der Menschen, die stets an vorderster Front der Zeit stehen wollen. Für viele Menschen, vor allem im Osten, ist die Familie Kern- und Angelpunkt des Lebens, die Arbeit eine eher lästige Notwendigkeit, der man eben mal nachgeht, und der Rest ist „man kennt einander ja ohnehin“ – jedenfalls in der Kleinstadt.

Nicht alle Menschen leben beschaulich

Dem für einen ostdeutschen typischen „Wessi“, dem Träger von großer Verantwortung, dem Großstädter, dem Europäer oder gar Kosmopoliten geht es anders. Ich urteile nicht, was gut und richtig ist, ich stelle nur fest. Und es gibt wirklich ein Problem: Die Zeit, bevor man sich niederlässt, erfordert andere Paarungen als diejenigen, in denen man „sesshaft“ wird, und die Zeit der mittleren Jahre wieder andere als diejenigen, die man über 50 eingeht. Wenn ich sage „andere“, dann kann es durchaus sein, dass man das „gleiche Paar“ bleibt, aber die Inhalte anders werden.

Ganz anders ist es, wenn die Partner (wie heute so oft) auseinandergehen, wenn eine neue Lebensphase angestrebt wird. Kinder? Einer will sie, der andere nicht. Am selben Ort bleiben, „bis der Tod euch scheidet?“ Der eine sagt „gerne“, der andere „um Himmels willen“. Und die Versuchung? Sie lauert überall, wo beide nicht absolut synchron leben. Es gibt nun einmal Scheidungen und Neuanfänge – man kann sie nicht wegdiskutieren. Es ist auch müßig, darüber zu diskutieren, ob sie nötig oder sinnvoll sind.

Suche in einer neuen Lebensphase – und wofür?

Also gibt es Lebensphasen, in denen ein neuer Partner gesucht wird. Er sollte wirtschaftlich und sozial passen („psychologisch“ ist nicht so wichtig, wie oft behauptet wird) und er sollte so gepolt sein, dass seine Liebe nicht nach drei Monaten verflossen ist. Das ist die Minimum-Anforderung, und sie reicht oftmals sogar aus.

Dabei ist – auch entgegen mancher Annahme – wichtig, wofür der Partner gesucht wird. Für lustvollen Sex? Zum Vorzeigen auf Veranstaltungen? Für Ehe und Familie? Für schöne Stunden des Lebens, Veranstaltungen und Reisen? Für das gemeinsame Altern? Für ein Leben, in dem man trotz Partnerschaft viel allein ist? Oder für ein Leben, in dem alle zwei Jahre der Standort gewechselt werden muss?

Bodenständig bleiben, dem Partner folgen oder vielleicht doch eher Gelegenheitsbeziehungen?

Haben Sie sich jemals Gedanken darüber gemacht? Wer im „gehobenen Segment“ sucht und nicht gerade auf einen Landarzt erpicht ist oder eine bodenständige Studienrätin heiratet, wird sich schnell die Frage stellen müssen, wie viel gemeinsame Zeit am gegebenen Standort man überhaupt verbringt. Vielleicht nur das Wochenende? Oder nicht einmal jedes Wochenende?

Sehen Sie – es lohnt sich, einige Gedanken über das „Grundsätzliche“ zu machen, bevor der Liebesrausch den Kopf verwirrt. Und weil immer weniger Frauen begeisterte „Folgerinnen“ des Ehemannes sind, müssen manche Männer damit rechnen, sich „fallweise“ mit Beziehungen zu versorgen. Klar rümpfen dieselben Damen, die diese Männer ablehnen, hernach die Nasen über deren Verhalten. Was abermals zeigen mag, wie stark das „zweigleisige Denken“ in den Menschen verankert ist: Frauen lehnen Menschen ab, weil sie ihnen nicht folgen wollen, aber sie verachten sie zugleich, weil sie dann Gelegenheitsbeziehungen eingehen.

Die Emanzipation holt Frauen ein – Probleme wie bei Männern

Allerdings hat die Sache eine Kehrseite: Da immer mehr Frauen Jobs anstreben, die sie häufig und dann auch für längere Zeit ins Ausland verschlagen, finden sie ebenfalls kaum Männer, die ihnen folgen. Und auch sie tun dann das, was Männer tun: Gelegenheits- und Kurzzeitbeziehungen eingehen.

Wir werden damit leben müssen, dass es so ist – und wir sollten nicht alleine die Zeit (oder denn Kapitalismus) dafür verantwortlich machen, denn unser eigenes Verhalten trägt dazu bei, dass Beziehungen auf Zeit häufiger eingegangen werden. Und diejenigen, die dies verweigern, werden eben darben.

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