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Die Woche – Improvisation, Ruten und Abzocke

Liebesspielzeuge sind ja gerade wieder in Mode – auch als Weihnachtsgeschenke. Und weil die Moralwächter inzwischen überall sind, haben sie sich darüber echauffiert, dass ein neuartiger, lautloser Vibrator mit einem Förderpreis ausgestattet wurde.

Es war Nikolaus, tatsächlich. Die meisten von Ihnen werden davon fast nichts gemerkt haben, es sei denn, dass ein süßer kleiner Nikolaus aus Schokolade auf ihrem Schreibtisch gestanden hätte. Reine Nettigkeit oder Einladung, mal etwas näher miteinander bekannt zu werden?

Wer im Internet nach der Rute sucht, findet alles vom Hundeschwanz bis zum Anglerzubehör, aber kaum Geschichten über die süßen Küsse der Rute. Die waren Ende des vorvorigen Jahrhunderts mal sehr beliebt. Heute müssen wir uns mit dem farblosen Mr. Grey zufriedengeben.

Die Partnersuche ist nur für diejenigen kompliziert, die sie verkomplizieren. Wenn Sie mit zugekniffenem Hintern ihr Date auf dem Kaffeehausstühlchen absitzen und dabei drauf achten, immer das „Richtige“ zu sagen, dann wird es schwer. Leichter wird es, wenn sie locker bleiben und ein bisschen improvisieren. Die Deutschen sind ja so arrogant, „Improvisation“ mit „Flickwerk“ gleichzusetzen. Versuchen Sie doch einfach mal, das Leben durch ihre Psyche hindurchgleiten zu lassen, statt überall Grenzzäune zu errichten, an denen sich andere blutige Nasen holen.

„Die Männer müssen sich ändern?“ In den letzten Jahrzehnten haben Frauen sich geändert – und daran gibt’s nichts zu meckern. Und Frauen haben etwas getan, was sie öffentlich nicht einmal zugeben. Sie sind von sexuell zurückhaltenden und bedürfnislosen wohlerzogenen Töchtern zu sexuell aktiven, auf die Befriedigung ihrer Lüste erpichte aktive und selbstbewusste Frauen geworden. Sie sind heute genau da, wo die Männer auch sind. Frauen müssen ich nicht ändern. Männer auch nicht. Aber sie müssen akzeptieren, dass es neue Regeln gibt. Oh, ich vergaß die Orgasmus-Lücke. Mir kommen die Tränen, wahrlich.

Was benötigt man, wenn man ein Sex-Dating-Portal gründen will? Jedenfalls keine Frauen. Es reicht völlig, den geilen Jünglingen vorzugaukeln, es gäbe welche. Und nun kommt der Clou – das kann sogar ganz legal durchgezogen werden. Es ist nicht die Globalisierung, die uns die Freude am Leben verdirbt. Es sind diese miesen Geschäftemacher, die sich inzwischen so bereit gemacht haben, dass kein Kraut mehr gegen sie gewachsen ist. Doch, eines wäre da: das Verbot von automatischen Abo-Verlängerungen. Oder eine Reform des AGB-Rechts. Stellen sie sich vor, ein Versandhändler würde in seine AGB hineinschreiben: „Der User erklärt sich damit einverstanden, dass jedwede Ware nur fiktiv versandt wird, er also niemals ihren Besitz kommt.“ Die Abzocke geht weiter, und weiter, und weiter … und die Branche? Sie sitzt stoisch auf ihrem hohen Ross und lächelt über das, was Verbrauchermagazine beklagen.

Einen schönen dritten Advent hat man mir gewünscht – na ja. Wenn mir jemand demnächst einen „Schönen fünften Advent“ wünscht, weiß ich, dass ich aus der Zeit herausgeworfen wurde.

Das nächst Mal sehen wir und in der Freitagskolumne erst einen Tag vorn Heiligabend wieder. Bis dahin – alles Gute.

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